Samstag, 5. Oktober 2019

Snowden ist keine Frage von rechts oder links, liberal oder law-and-order, pro- oder antiamerikanisch -- sondern Wahrheit und Lüge
(original gepostet 04.05.2017 auf Google+)


Die nächsten Wochen könnten bezüglich der Snowden-Saga spannend werden. Es gab mehrere Presseberichte, dass die USA eine Anklage gegen Wikileaks/Assange vorbereiten, und dass diese Anklage sich u. a. auf deren Rolle bei den Snowden-Veröffentlichungen stütze. Da Wikileaks bisher aber eigentlich gar nicht als Veröffentlicher von Snowden-Dokumenten in Erscheinung trat (mit der Ausnahme vielleicht von den Intercepts, aber hier ist es nur meine Vermutung dass diese von Snowden stammen, weder Wikileaks noch Snowden bestätigten das), ist die Frage was die amerikanischen Ermittler hier heraus fanden. Das bleibt abzuwarten.

Aber so oder so, nach meiner Überzeugung ist es nur eine Frage der Zeit bis das Lügengebilde von Snowden wie ein Kartenhaus zusammenfällt.

Snowden hat nachgewiesenermaßen über seine Position bei der NSA gelogen, und er hat nachgewiesenermaßen über NSA-Programme und -Praktiken gelogen. Und über seine Motivation, die Umstände seiner Flucht und sein Verhältnis zu seinen russischen Gastgebern hat er widersprüchliche und absurde Angaben gemacht. Auch das wird sich noch als definitive Lügen erweisen.

Ich gehöre zu denjenigen, die ihm von Anfang an kein Wort glaubten. Seit der ersten "Enthüllung", die bei uns in Deutschland große Wellen schlug, dem behaupteten "direkten Zugriff" der NSA auf die großen amerikanischen Internetfirmen wie Google, Facebook, Microsoft usw. Wie ich das zum ersten Mal hörte, sagte ich mir nur "das glaube ich nicht, das ist absurd". Und mein Mißtrauen hatte nichts damit zu tun, dass ich nichts gegen westliche Geheimdienste wie die NSA habe -- dass die NSA so einen Zugriff gerne hätte, hätte ich mir damals schon vorstellen können. Es hatte auch nichts damit zu tun, dass ich ein bekennender "USA-Fan" bin. Nein, ich fand es absurd, da ich die Geschäftsmodelle von Google und Facebook kenne. Benutzerdaten sind deren Schatz, die würden sie freiwillig mit niemandem teilen. Und ich kannte auch die amerikanische Rechtslage gut genug um ausschließen zu können, dass sie zu einem solchen "direkten Zugriff" gezwungen werden könnten. Es war absurd. Aber Snowden, der vermeintliche Insider, behauptete es. Für mich war er dadurch als Lügner abgestempelt.

Und ich hatte Recht, der “direkte Zugriff” erwies sich als komplett falsch.

Es war nicht die einzige Lüge. Es folgten weitere "Enthüllungen", aber bei fast allen galt: Was nicht glatt erdichtet war, das war zumindest stark übertrieben. Die Liste der falschen und irreführenden Snowden-"Enthüllungen" ist lang[1].

Das frustrierende ist, dass ihm so viele Leute immer noch glauben, trotz seiner vielen glatten Lügen und offensichtlichen Absurditäten. Man kann ja zu Geheimdiensten, zu Bürgerrechten, zu Sicherheit, zu den USA usw. stehen wie man will, aber man sollte in der Lage sein Wahrheit und Lüge unterscheiden zu können. Man sollte sein Weltbild nicht auf Lügen oder Verschwörungstheorien aufbauen. Aber genau das tun die Snowden-Fans bis heute. Nicht minder wie Rechtspopulisten, die sich Fakenews bedienen. Dieser RealityCheck wird einigen noch sehr weh tun.


[1] https://docs.google.com/document/d/1aJAN6hOKZV-wat_3xZU1QXymZzLpRlgOOu2tKrBV87s/edit#

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen