Samstag, 5. Oktober 2019

Mein Auftritt auf der 6. Adenauer-Konferenz in Berlin

Mein Auftritt auf der 6. Adenauer-Konferenz in Berlin
(original gepostet am 21.12.2018 auf Google+)

Es hat mich sehr gefreut, zu dem Panel "Sicherheitspolitische Herausforderungen im Cyberraum" eingeladen worden zu sein.
Mein Vortrag war, naja. Ich denke man merkte, dass ich mit dieser Art von Auftritten keine Routine habe. Außerdem habe ich in der Aufregung meinen wichtigsten Punkt vergessen zu sagen, dass Snowden eine sehr erfolgreiche Desinformationskampagne war. Aber ansonsten war es wohl ganz ok.

Sehr interessant war auf jeden Fall, mal so hautnah das politische Berlin kennengelernt zu haben. Die Betreuung durch die Konrad-Adenauer-Stiftung war auch top. Und insbesondere hat mich gefreut, Patrick Sensburg und Roderich Kiesewetter persönlich kennengelernt zu haben, nachdem ich mit ihnen vorab die eine oder andere Twitter-Unterhaltung hatte.

Was ich anhand von Gesprächen mitbekam -- und mich ebenso überraschte wie freute -- war, dass ich und meine Blogbeiträge im politischen Berlin wohl deutlich mehr wahrgenommen wurde als ich bisher dachte. Dann hat sich die ganze Arbeit doch gelohnt, wenn ich ein Stückchen dazu beitragen konnte, dass dieser auf Lügen und maßlosen Übertreibungen beruhende Snowden-Spuk heutzutage größtenteils vorbei ist.


Ein Punkt stimmt mich aber immer noch sehr nachdenklich: Ich kam am Rande der Veranstaltung in ein Gespräch mit einem Besucher, der über das Umfeld sehr gut informiert ist. Wir redeten etwas über mich und meine Motivationen, da sagte ich: "Mich wunderte es schon, ausgerechnet jetzt eingeladen worden zu sein. Vor 2-3 Jahren hätte ich schon insgeheim mit sowas gerechnet, aber jetzt, wo eigentlich alles vorbei ist?", worauf er sagte: "Wo denken Sie hin? Vor 2-3 Jahren war das ganze noch viel zu heikel, das hätte die KAS nicht riskieren können, Sie damals einzuladen!"

Das sagt einiges über die deutsche Debattenkultur, aber leider nichts gutes. Vor 2-3 Jahren, als alles noch viel unklarer war, da hätte meine kritische Stimme vielleicht in der sachlichen Diskussion geholfen, aber da war es zu "heikel". Und heute, wo klar ist dass ich recht hatte, wo im Grunde genommen jeder weiß dass Snowden überwiegend Quatsch erzählte, da darf ich dann auch zu Wort kommen. Schräg. "Drum schließ ich messerscharf, dass nicht sein kann was nicht sein darf" scheint in Berlin ein oft genutztes Motto zu sein.

Das erinnert mich auch wieder an eines der hervorragenden Zitate aus Patrick Sensburgs Buch "Unter Freunden".

”Jeder, der sich kritisch mit Snowden beschäftigt, läuft Gefahr, in den deutschen Medien beschimpft, diskreditiert und persönlich herabgesetzt zu werden.”

Wir müssen mehr lernen, mit Fakten umzugehen, auch wenn sie unbequem sind. Lügen können kurzfristig erfolgreich sein, aber nicht auf Dauer. Irgendwann stürzt das Gebilde zusammen, und dann schmerzt es umso mehr. Das zeigt z. B. auch die aktuelle Affäre um Claas Relotius.


Jedem der bis hierher gelesen hat, und allen anderen auch :), ein frohes Weihnachtsfest ... AND A HAPPY NEW YEAR!


https://www.kas.de/veranstaltungen/detail/-/content/die-rolle-deutschlands-in-der-internationalen-sicherheitspolit-1

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