Sonntag, 6. Oktober 2019

Zur ARD "Reportage" Jagd auf Snowden
(original gepostet 13.01.2015 auf Google+)

Die Reportage fing gleich gut an. Da war vom “Analysten” Snowden die Rede. Einfach so wird diese unbelegte Behauptung als Tatsache hingestellt. Snowden sagte, dass er Analyst bei der NSA war, was aber aufgrund seiner unzähligen sachlichen Falschbehauptungen über “seine” Dokumente eher unwahrscheinlich ist. Viel plausibler ist das, was die NSA hierzu sagt: Dass Snowden ein reiner Systemadministrator war. Ohne Einblick in die operative Arbeit der NSA.

Dann hören wir sehr viel Propaganda über den ehrenhaften, uneigennützigen und heldenhaften Snowden, der nur seinem Gewissen folgend das illegale Treiben westlicher Geheimdienste aufdeckte. Kein Wort darüber, dass er trotz 1.7 Millionen gestohlener Geheimdokumente keine einzige seiner Behauptungen belegen konnte. Keine Massenüberwachung, keine Industriespionage, keine absichtlichen Gesetzesverstösse. Nichts davon. Snowden konnte bis heute kein einziges Fehlverhalten der NSA oder anderer westlicher Geheimdienste belegen.
Kommt es bei der ARD wirklich niemandem in den Sinn, dass sich eine legitime Behörde eines demokratischen Rechtsstaats vielleicht einfach nur an Recht und Gesetz hält? Ist das für eine ARD wirklich zu weit hergeholt?

Die absolute Krönung aber ist, wie dann über die Flucht berichtet wurde. Es wird vollkommen ausgeblendet, dass es mehrere glaubwürdige Berichte darüber gibt, dass Snowden schon in Hong Kong intensiven Kontakt mit der russischen Botschaft hatte. Und auch Wikileaks bzw. Assange -- deren Rolle bei der Flucht in dem Bericht ja ausgiebig gewürdigt wurde -- machte in diesem Tweet deutlich, dass er Snowden eine Flucht nach Russland empfahl. Warum wurden diese einfach zu recherchierenden Fakten bei diesem Bericht komplett weggelassen? Ist die Vorstellung zu langweilig, dass Russland nach China von Anfang an Plan B war? Würde das zu sehr die antiamerikanische Propaganda in Frage stellen, man habe Snowden absichtlich nach Russland getrieben?

Und dann noch Assange, der edle Fluchthelfer, wie er in dem Film dargestellt wird. Kein Wort darüber, dass er sich einer rechtsstaatlichen Ermittlung wegen des Verdachts der Vergewaltigung entzieht. Was ist schon eine Vergewaltigung gegenüber seinen Verdiensten bei der Flucht des großen Helden Snowden.
Nicht nur das, Assange ist schon mehrfach durch antisemitische Entgleisungen aufgefallen, die letzte erst vor wenigen Tagen in diesem Tweet. Macht nix, ARD, ihr lasst euch dazu vereinnahmen, solche -- sorry -- Arschlöcher zu glorifizieren.

Es bleibt dabei, bei dieser Snowden- oder NSA-Affäre versagt der Journalismus auf ganzer Linie. Wenn das bei Greenwald, The Guardian oder dem SPIEGEL passiert, kann ich halt nur mit den Schultern zucken. Aber dass die öffentlich-rechtlichen damit meine Gebührengelder verzocken und sich an Propaganda für Demokratiefeinde beteiligen, das halte ich für ein starkes Stück!

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