Zwei Dinge, die bei der Diskussion um die BND/NSA Zusammenarbeit immer wieder missachtet werden
(original gepostet am 23.05.2015 auf Google+)

Zunächst die Tatsache, dass in Bad Aibling ausschließlich Satellitenkommunikation aus Krisengebieten erfasst wird. Nicht nur, dass wir hier also nur über Krisengebiete reden, wir reden auch über Satellitenkommunikation. Diese ist langsam (in den Himmel und zurück dauert nun mal), deshalb wird diese Technologie nicht im Internet-Backbone eingesetzt, sondern nur an Rändern. Dort, wo kein Kabel liegt. Das heißt, man wird auf diesen Satellitenstrecken keinen Transitverkehr sehen. Das ist ein riesiger Unterschied zu Eikonal & Co., wo tatsächlich an Internetknoten abgehört wurde. Und deshalb behandelte der BND diese Maßnahmen auch unterschiedlich. In Bad Aibling konnten kaum Daten anfallen, die tatsächlich deutschen Interessen widersprachen, sehr wohl aber bei Eikonal. Deshalb machte der BND bei den Eikonal-Daten vor der Weitergabe eine manuelle Prüfung, während Daten aus Bad Aibling automatisiert weiter gegeben wurden. Das ist ein absolut nachvollziehbares Vorgehen.


Das zweite ist, dass wir sowohl bei Bad Aibling als auch Eikonal über Internetdaten reden. Das Internet war von Beginn an ein öffentliches Medium. Ich hatte dazu hier schon einmal etwas geschrieben:

https://plus.google.com/+RolfWeber/posts/UAymij1zEWq

Kein Unternehmen, das auch nur eine Spur Verantwortungsbewusstsein hat, wird vertrauliche Firmeninterna unverschlüsselt über das Internet transportieren. Das war auch schon 2005 so. Das Gerede über mögliche Industriespionage ist verantwortungsloses Skandalisieren.