Einige ausgesuchten Lügen von Snowden und den Medien
(original gepostet 23.12.2013 auf Google+)
Jeder spricht über die Machenschaften der NSA.
Niemand darüber, wie sich auch die "Aufklärer", Snowden und die Medien, mit dem Mittel der Lüge bedienen. Ich habe mal ein paar Perlen zusammengeschrieben.
Niemand darüber, wie sich auch die "Aufklärer", Snowden und die Medien, mit dem Mittel der Lüge bedienen. Ich habe mal ein paar Perlen zusammengeschrieben.
Die letzte Spiegel-Tranche der Snowdendokumente wird übrigens von denen, die sich auskennen, richtigerweise als das gesehen, was die NSA machen soll. Verdächtige überwachen, mit klugen geheimdienstlichen Methoden. Dafür bezahlen wir unsere Geheimdienste.
- die Speicherung der amerikanischen Telefon-Metadaten (betrifft in erster Linie die Amerikaner selbst)
- den Einbau von Backdoors durch die Beeinflussung von Standardisierungen ("Dual_EC_DRBG")
- die Verheimlichung von Sicherheitslücken
Obama's Expertenkommission hat das eigentlich alles angesprochen. Mal schauen, was er daraus macht.
Habe übrigens den Artikel ergänzt. Dass das Europäische Parlament in ihrem Zwischenbericht zur "NSA-Affaire" den "direkten Zugriff" als Tatsache hinstellt, fand ich dann doch peinlich genug.
Dass die Briten bei amerikanischen Verdächtigen "aushelfen" halte ich nicht für ausgeschlossen, habe dazu aber bisher noch keinen Beleg gesehen.
Zu Lügen vor Kongress meinst Du sicher die Aussage von Clapper. Offiziell hat er sich glaube ich damit rausgeredet, dass er dachte es ginge nur um Inhalte. Aber er war auch in einer Zwickmühle, da es sich um ein bis dahin geheimes Programm handelte. Schau Dir mal die Kommentare von "Sceptical" bei Bruce an:
https://www.schneier.com/blog/archives/2014/01/matt_blaze_on_t_1.html
(sein letzter Kommentar auf der Seite)
Man kann meistens alles auch von einer anderen Seite betrachten ...
Zu "Quantum Insert" und anderen remote exploits: Ja, da wird die NSA bestimmt einige Möglichkeiten haben, auch welche die bisher nicht bekannt sind. Aber die werden sie bestimmt nicht mit Angriffen gegen Max Mustermann gefährden und vergeuden, die sind so kostbar dass sie bestimmt nur gegen wirklich lohnenswerte Ziele angewandt werden. Und zielgerichtete Angriffe sind ja genau das, wofür Geheimdienste da sind.
Dennoch, das ist einer der Punkte die auch ich sehr kritisch sehe: Dass die NSA Sicherheitslücken für sich behält, ist eigentlich unverantwortlich angesichts der zweiten großen Aufgabe der NSA, der IT-Sicherheit.
Wahrscheinlich hat die NSA aber auch ein paar Exploits für Geräte geschrieben, die sich bekannter Sicherheitslücken bedienten -- in dem Fall kann man kaum der NSA einen Vorwurf machen, sondern eher den Herstellern, die ihre Systeme trotz bekannter Schwächen nicht patchen (embedded systems sind da wohl ein Sorgenkind).
Stuxnet war großes Kino, ja. Aber ich habe hier immer noch die Israelis im Verdacht. Vor allem wundert es mich, dass hierzu in den Snowden-Dokumenten offensichtlich noch nichts gefunden wurde (oder absichtlich nicht veröffentlicht).
Und ja, Bruce hat natürlich recht. :-)
Aber das sehe ich wie gesagt als eine Aufgabe von Geheimdiensten an. Kritisch wird es erst, wenn sie gegen unbescholtene Bürger oder die breite Masse vorgehen. Das ist die rote Linie. Und dass diese überschritten wurde, ist zumindest bisher nicht erkennbar.